© Oliver Tursic 2024
“Ein Maler des Expressiven Realismus”
INFOS
Stimmen zum Werk
Gelungen und Tief empfunden
Unser
einheimischer
Künstler,
Herr
Dr.
Franz
Frank
zeigt
uns
in
der
Auslage
der
Kunsthandlung
Fritz
Hauff
hier
wieder
eine
Reihe
neuester
Originale
in
Öl
und
Aquarell.
Die
Bilder
müssen
als
sehr
gelungen
und
tief
empfunden
bezeichnet
werden
und
beweisen
das
Vorwärtsstreben
und
den
eisernen
Fleiß
des
Künstlers,
dem
wir
zum
Verkauf
der
Bilder
besten Erfolg wünschen.
Autor unbekannt, 1926
Aus der Sprache des Farbigen
Man
erkennt:
die
Epoche
der
Programme
und
Theorien
scheint
vorüber.
Nun
suchen
sich
die
einzelnen
mehr
auf
eigene
Faust
zu
entwickeln,
setzen
sich
auf
die
Hosen
und
arbeiten.
Streben
dabei
vor
allem,
aus
dem
eigentlichen
Begriff
der
Malerei,
aus
der
Sprache
des
Farbigen
ihren
Ausdruck
zu
formen,
um
von
hier
aus,
also
auf
dem
richtigen
Wege,
zur
Bildgestaltung
zu
gelangen…
Da
ist
Franz
Frank
aus
Dresden,
der
neben
dem
frisch
blühenden
Bildnis
seiner
Frau
Gruppen
proletarischer Menschen von starker Eindringlichkeit aufbaut.
Max Osborn, 1929
Juryfreie Kunstschau
Aus
der
Überfülle
mögen
ein
paar
Namen
noch
herausgehoben
sein.
Der
Ulmer
Maler
Wilhelm
Geyer
versucht
sich
mit
Talent
auf
dem
nicht
ungefährlichen
Wege,
den
Kokoschka
gezeigt
hat.
Der
Dresdner
Franz
Frank
wagt
sich
mit
jugendlicher
Kühnheit
an
vielfigurige
Kompositionen.
Curt Glaser, 1929
Farbige Klänge
Im
Kunsthaus
Fischinger
zeigt
Franz
Frank
eine
recht
glücklich
gewählte
Kollektion
von
Gemälden
und
graphischen
Arbeiten,
die
durch
ihre
verschiedenartigen
Motive
fesselt
wie
durch
die
Art,
wie
der
Künstler
Dinge
und
Menschen
sieht.
In
den
Landschaften
prägt
sich
am
stärksten
seine
Naturverbundenheit
aus,
die
sich
künstlerisch
nicht
in
bloßer
Wiedergabe
des
Gegenständlichen
äußert,
sondern
dem
Leben,
dem
geheimnisvollen
Drängen
in
Baum
und
Halm
nachspürt
und
diesem
Drängen
zum
Licht,
dem
wuchern
der
Blumen
im
Grün,
dem
Zug
der
Wolken
Ausdruck
verleiht.
Das
gibt
diesen
Landschaften
Pulsschlag
und
Größe
und
der
herbe
frische
Duft,
der
von
den
mit
Vorliebe
gedämpften
Tönen
ausgeht,
verursacht
eine
Stimmung,
die
umso
stärker
ist,
da
sie
nicht
mit
kleinlichen
und
gesuchten
Mitteln
erreicht
wurde.
Dass
Frank
aber
auch
Sinn
für
farbige
Klänge
hat,
beweisen
die
Stilleben
und
Blumenstücke,
deren
aufgelockerte
Art
-
besonders
in
dem
gedeckten
Tisch
-
zu
reizvollen
Wirkungen
führt.
Auch
in
den
Bildnissen
liebt
der
Künstler
die
Lösung
der
Fläche.
Sein
Pinsel
gestaltet
frei
und
sicher
aus
der
Fülle
der
farbigen
Erscheinungen
und
schließt
doch
das
Ganze
geschlossen
zusammen.
Dabei
wird
Charakteristisches
herausgehoben,
Wesentliches
auf
seine,
niemals
aufdringliche
Weise
betont,
Nebensächliches
auf
elegante
Weise
ignoriert.
Unter
anderem
fesselt
hier
besonders
das
Bildnis
eines
alten
Herren.
Zeichnungen,
Aquarelle
und
Radierungen
(unter
letzteren
ein
sehr
originelles
Blatt
kleinsten
Formats
"Auf
Föhr")
vervollständigen
den Eindruck von Franks ernstem und erfolgreichem Schaffen.
H.T., 1935
In die vorderste Reihe der Maler
…
Er
hat
mit
seinen
Pfunden
gewuchert
und
es
zu
einer
reifen
Künstlerschaft
gebracht,
die
ihn
in
die
vorderste
Reihe
der
Maler
stellt,
denen
es
um
den
Ausgleich
von
Abbild
und
Innenschau
geht
und
die
mit
ihren
Bildern
den
Beweis
erbringen,
dass
die
Möglichkeiten
des
Impressionismus
in
unserer
Zeit
noch
lange
nicht
ausgeschöpft
sind,
wie es angesichts der abstrakten Springflut mitunter scheinen könnte.
Kurt Fried, 1947
Hauch der Nüchternheit
.
..
Er
fangt
mit
jedem
Bild
immer
wieder
ganz
von
Neuem
an.
Dies
ist
wohl
das
erste
und
stärkste
Zeichen
für
die
Künstlerschaft
Franks,
dass
die
Fülle
seiner
Arbeiten
nicht
im
Thematischen
ihren
eigentlichen
Reichtum
hat,
sondern
dass
jedes
seiner
Werke
ein
neues,
unmittelbar
im
Angesicht
der
Natur
ergriffenes
Wagnis
darstellt,
das
unter
Einsatz
der
ganzen
Persönlichkeit
versucht
wird.
Wie
bedingt
im
Einzelfalle
der
Erfolg
solchen
Wagnisses
sein
mag,
die
Unbedingtheit
der
künstlerischen
Gesinnung
erweist
sich
in
der
Überwindung
jeder
Selbstgefälligkeit,
in
der
Vermeidung
jedes
Festfahrens
in
schöne
Formeln,
in
der
Unablässigkeit
des
immer
wieder
neu
unternommenen
Vorstoßes
nach
jener
unbegreiflichen
Einheit
von
Geheimnis
und
Offenbarung, die ein gelungenes Bild auszeichnet....
Rainer Zimmermann, 1951
Zur Malerei von Franz Frank
.
..
Er
will
ein
Ganzes,
aber
dieses
soll
in
allen
seinen
Teilen
atmen.
In
glücklichsten
Momenten,
im
reinsten
Gelingen
seiner
künstlerischen
Absichten,
löst
sich
die
hier
beschriebene
Unruhe
in
eine
feine
Beweglichkeit,
man
ahnt
sie
etwa
im
Anblick
eines
im
hellsten
Licht
sich
dehnenden
Wiesenhangs,
in
dessen
grüner,
scheinbar
einheitlichen
Fläche
doch
die
unzähligen
Regungen
der
Grashalme
spürbar
bleiben.
Der
Reiz
der
Landschaften
von
Frank
beruht
auf
solchen
Wahrnehmungen,
nicht
auf
dem
bedeutenden,
nach
dem
Interessanten hin ausgewählten "Motiv"....
Benno Reifenberg, 1952
Die Farbe dominiert
Franks
Kunst
ist
klar
profiliert:
sie
sucht
die
intensive
Berührung
mit
dem
Gegenstand
und
mit
der
Natur
und
lässt
deren
Elemente
und
Kräfte
den
schlichten
Feldblumenstrauß
wie
das
dramatische
mythologische Ereignisbild dynamisch durchpulsen.
Reich
quellender
Farbauftrag,
temperamentgeladener
Pinselhieb,
blühender
Farbenglanz
charakterisieren
die
malerische
Handschrift
Franz
Franks.
Die
Farbe
dominiert,
die
Linie
ist
ihr
entschieden
nachgeordnet;
ein
Rubenist
ist
hier
am
Werke.
Die
Farbeaber
herrscht
durch
das
Licht
mit
dem
Licht.
Die
enge
Verschwisterung
dieser
zwei
Elemente
malerischen
Gestaltens
dokumentiert
sich
erneut
vergeistigt
und strahlend in den letztens in Italien entstandenen Landschaften….
Carl Graepler, 1958
Lust an der Landschaft
...
Mit
lockerem,
temperamentvollen
Pinselstrich
werden
die
Farben
auf
die
Leinwand
gesetzt,
ohne
dass
das
gegenständliche
Gerüst
dabei
verloren
geht.
In
einer
lebhaften,
kraftvollen,
mitunter
festlich
blühenden
Farbigkeit
werden
Form
und
Licht,
Charakter
und
Atmosphäre
seiner
vorwiegend
in
südlichen
Gegenden
gewählten
Landschaftsmotive
wiedergegeben.
In
seinen
Aquarellen
verbinden
sich
Luft
und
Sonne
,
Wasser
und
Erde,
Wälder
und
Wiesen
zu
nicht
weniger
freundlichen
,
aber
etwas
dezenteren
Farbimpressionen.
Nachhaltig
ist
die
Wirkung
seiner
empfindsam
differenzierten
Porträts.
Beachtung
verdient
seine
Auffassung
des
biblischen
Themas
„Davis
spielt
vor
Saul“.
Aufmerksam
verweilt
man
vor
seinen
lithographischen
Interpretationen
zu
Shakespears
„Hamlet“.
Weitaus
am
meisten
aber
schätzen
wir
an
ihm
seine
Qualitäten
als
Landschafter,
die
in
der
Reihe
seiner Ölkompositionen am deutlichsten sichtbar werden.
Ulrich Rothermel, 1966
Ein zentrales Werk des Realismus
Franz
Franks
Gemälde
„Proletarier“
gebührt
ein
fester
Platz
unter
den
Werken,
die
in
der
entscheidenden
Phase
zur
Herausbildung
des
proletarischen
Massenportraits
beigetragen
haben.
Sein
riesiges,
annähernd
zwei
auf
drei
Meter
großes
Bild
entstand
1928
in
Dresden,
das
heißt,
noch
bevor
Otto
Griebel
„Die
Internationale“
1929,
Curt
Querner
„Demonstration“
1930
und
andere
Mitglieder
der
Dresdner
Asso-Gruppe
dieses
Thema
als
wichtigste
künstlerische
Aufgabe
in
Angriff nahmen.
Der
weitgehende
Verzicht
auf
eine
Gliederung
der
Gruppe
zeigt
an,
dass
sie
nach
beiden
Seiten
hätte
kilometerlang
fortgesetzt
werden
können.
Der
Ausschnitt
und
das
Bemühen,
eine
Vielzahl
verschiedener
Menschentypen
nebeneinander
zu
stellen,
geben
den
Gestalten
exemplarischen
Charakter.
Durch
das
Weglassen
des
Gegners
erscheint
das
Proletariat
nicht
mehr
ausschließlich
in
der
Rolle
des
Unterlegenen, sondern als eigenständige Gegenmacht…
Von
seinem
humanistischen
Engagement
aus
sah
es
Frank
als
seine
Aufgabe
an,
den
Proletarier
als
Individualität
zu
beschreiben.
Hier
liegt
einer
der
wesentlichen
Unterschiede
zur
Auffassung
von
Otto
Griebel,
der
die
„Proletarier“
in
Franks
Atelier
sah,
während
er
selbst
an
seiner
„Internationale“ arbeitete.
Rainer Schoch, 1975
Aus der Tradition zu eigenem Weg
…
Franz
Frank
ist
hinsichtlich
gestalterischer
Lösungen
durch
die
von
Paul
Cezanne
ihrer
subjektiven
Empfindungen
entledigten
Empfindungen
entledigten
Relationen
zwischen
Raum
und
Figur
ebenso
beeinflusst
worden,
ohne
sich
die
Bürde
kubistischer
Strenge
aufzuladen,
wie
durch
die
von
Max
Beckmann
vorgenommene
Befreiung
des
Gegenstandes
aus
seiner
Befangenheit,
aus
räumlicher
Bestimmung.
„Ich
erlebe
die
Welt
rings
um
mich“,
notierte
der
Künstler
einmal,
„und
ich
muss
versuchen,
den
Raum
über
und
neben
mir
in
das
Bild
hinein
zu
holen“.
Auch
die
Identität
von
Leben
und
Werk
als
sichtbarer
Ausdruck
einer
geistigen
Konzeption,
in
deren
Mittelpunkt
die
Kreatürlichkeit
des
Menschen
steht,
so
wie
sie
von
den
Malern
der
„Brücke“
ausgegangen
war,
hat
ganz
im
Gegensatz
zum
Theoretischen
Programm
des
„Blauen
Reiter“,
der
abstrakt-synästhetischen
Variante
des deutschen Expressionismus erkennbare Spuren hinterlassen.
Die
ungewöhnliche
Fähigkeit
Franks,
neue
stilistische
Erfahrungen
weiterzutreiben
und
mit
ihrer
Hilfe
das
jeweils
darüber
hinaus
noch
Mögliche
aufzuspüren,
lässt
sich
an
der
spezifischen
Verarbeitung
des
Spätwerks
von
Lovis
Corinth
überzeugend
dokumentieren,
dessen
expressionistisches
Potential
er
ausdrücklich
als
Auftrag
nachfolgender
Generationen verstand….
Die
Tatsache,
dass
jedes
Werk
des
Künstlers
dem
„Traditionellen“
im
guten
Sinne
des
Wortes
verbunden
bleibt,
auch
dann
wenn
es
experimentellen
Charakter
zeigt,
bestätigt,
„dass
es
leichter
ist,
einen
neuen
Ismus
zu
erfinden“,
wie
es
Frank
selbst
formuliert
hat,
„als
in
der
Reihe der Tradition seinen eigenen Schritt zu tun“.
Prof. Dr. Armin Geuss, 1982
Ein Verschollener und Vergessener
…
Frank
orientierte
sich
nach
der
Akademiezeit
an
Corinth
und
Kokoschka;
an
jenen
erinnert
(noch)
ein
hiebartiger
Duktus,
den
er
bis
ins
Spätwerk
beibehält,
an
diesen
die
emotional
geladene,
von
der
Farbe
bestimmte
vibrierende
Form
(Bildnis
„Erika
und
Brigitte“).
Frank
meidet
jedoch
den
Primat
der
Gefühle;
stattdessen
drückt
seine
Malerei
in
seiner
personalen,
dinglichen
sowie
farbig-atmosphärischen
Erscheinung reflektiert….
Friedhelm Röttger, 1982
Neu zu entdeckende Größe
Hier
äußert
sich
ein
Maler,
der
in
der
Jugend
die
ungestümen
Schreie
Noldes
bewunderte
und
aus
Corinths
spätem
Werk
den
furiosen
Malvorgang
zeitlebens
beibehielt.
Dennoch
zeigt
die
Ernte
seines
Lebens
profiliert
Persönliches…
Die
wohltuende
Wärme
seiner
Palette
wird
stets
mit
nobler
Verhaltenheit
durch
kühle
Zonen
ergänzt…
Franz
Frank
erreicht
in
dieser
privaten
Sammlung
eine
neu
zu
entdeckende
Größe.
Seine
augenfreudigen
Farben
bezeugen
die
Schönheit
unserer
Wirklichkeit im Bewusstsein um eine unzulängliche Gegenwart.
Bruno Müller-Linow 1985
Ein Mädchen wie ein Stecken
Wenn
die
jungen
Wilden,
die
jetzt
nach
ihren
privaten
Träumen
und
Obsessionen,
Landschaft,
Natur,
Porträt
wieder
entdecken,
ihre
Väter
suchen,
was
sie
ja
so
fleißig
tun,
dann
sollten
sie
den
Maler
Franz
Frank
nicht
vergessen,
der
Anfang
April
kurz
vor
seinem
89.
Geburtstag
gestorben
ist.
Die
Szene
hat
von
seinem
Tod
nicht
viel
Notiz
genommen.
Jetzt
steht
man
staunend
vor
den
Bildern.
Sie
sind
in
ihrer
Spontanität,
Unmittelbarkeit,
Frische
hochaktuell.
Hier
malt
ein
Könner.
Das
vor
allem
ist
der
Punkt,
wo
sich
die
heutigen
Neoexpressionisten
–
bei
denen
es
fast
durchweg
im
Handwerklichen
hapert
–
was
zu
ihrem
nicht
ebenrühmlichen
besonderen
Merkmal
geworden
ist
(neben
den
Riesenformaten)
–
eine
Scheibe
abschneiden
können.
Weitere
unverwechselbare
Pluspunkte
bei
Frank:
Er
ist
vollkommen
unsentimental.
Er
hält
nicht
nach
schönen
Motiven
Ausschau.
Er
nimmt
die
Wirklichkeit,
wie
sie
kommt.
Seine
Bilder
wirken
wie
ein
kaltes
Bad
am
Morgen.
Er
malt
das
nüchternste
Grün
–
ein
Hauptmerkmal.
Er
ist
herb
und
spröd
bis
zum
Splittern.
Ein
halbwüchsiges
Mädchen
im
Garten
wird
nicht
auf
Anmut
getrimmt,
sondern
steht
steif,
ungelenk,
wiederborstig
da
wie
ein
Stecken.
Frank
war
ein
hervorragender
Porträtist.
Er
schaufelte
Wirklichkeit
nur
so
hinein
ins
Bild,
von
allen
Seiten,
komponierte
akrobatisch
scharf
am
Chaos entlang: Die Balance wird gehalten.
So
kommt
ein
dramatischer,
abenteuerlich
spannender
Zug
in
die
Bilder.
Man
hält
den
Atem
an,
ob
nicht
alles
zusammenfällt.
Zum
Beispiel bei dem großen Atelierinterieur mit Figuren.
Er
wühlt
in
der
Farbe.
Seine
dick
pastose
graue
„Nordsee“
von
1930
mit
kippender
Horizontlinie
und
ohne
Strand
im
Vordergrund
als
Anker
müsste
so
manchen
heftigen
jungen
Landschafter
von
heute
vor
Neid
erblassen
lassen….
Obendrein
ist
der
spätexpressionistische
Papa
noch
weit
billiger
zu
haben
als
die
verwöhnte
wildspielende
Jugend
von
heute, die er an malerischen Qualitäten weit übertrifft….
Karl Diemer 1986
Raumschaffende Kraft der Farbe
…
Dann
aber
wollte
er
dem
Geheimnis
der
Farbe
durch
eigenes
Schaffen
näher
rücken,
erst
in
der
Malklasse
von
Robert
Breyer
an
der
Stuttgarter
Akademie
und
einem
Kreis
befreundeter
Maler
wie
Wilhelm
Geyer,
Joseph
Kneer
und
Hans
Fähnle,
dann
in
der
Zurückgezogenheit
eines
Försterhauses
bei
Hildrizhausen.
Hier
in
den
Wäldern
des
Schönbuchs
und
den
ihn
umsäumenden
Obstbaumwiesen,
fand
er
den
Durchbruch
zur
eigenen
Malerei,
zum
Kunstwerk,
das
ganz
im
seelischen
Nachbeben
des
Naturerlebnisses
seinen
Ursprung
hat.
Zur
Steigerung
der
Expressivität
mit
hingesetzten
Farbtupfern
impressionistische
Mittel
einsetzend,
beginnt
hier
des
Malers
Aufbruch
in
eine
Malerei,
in
der
die
Farbe
der
alles
bestimmende
Faktor
wird,
den
Bildaufbau,
den
Raum
und
den
Ausdruck
bestimmt.
Ganz
typische
für
diese
Zeit
ist
das
Gemälde
„Kinder
im
Obstgarten“
mit
seiner
nichtzentralperspektivisch,
sondern
durch
Farbe
erzielten
Raumwirkung….
Walter Rebmann, 1986
Vom südlichen Licht fasziniert
In
den
ersten
Nachkriegsjahren
beschäftigt
er
sich
auch
mit
religiösen
Themen.
1954
übersiedelt
er
nach
Marburg.
Durch
Reisen
in
den
Süden,
dessen
Licht
ihn
immer
erneut
fasziniert,
hellt
sich
seine
Palette
auf.
Aus
den
Raumwerten
der
Farben
entsteht
in
seinen
Bildern
die
Tiefenwirkung.
Günther Wirth, 1987
Das Werk eines verfemten Malers
Es
ist
auf
schauerliche
Weise
frappierend,
immer
wieder
von
neuem
erkennen
zu
müssen,
aus
welcher
Vielfalt
schöpferischen
Engagements
sich
einerseits
die
Künste
und
ihre
Institutionen
bis
über
das
Ende
der
zwanziger
Jahre
hinaus
zur
Blüte
eines
kulturschöpferischen
Gemeinwesen
entfaltet
haben
und
mit
welcher
Gründlichkeit
dieser
florierende
Kulturorganismus
von
den
Nationalsozialisten
bis
in
die
Wurzelspitzen hinein vernichtet und zerstört worden ist
.
Eberhard Roters, 1988
Farbe und Form
…
In
diesem
inhaltlichen
Anliegen
und
der
entsprechenden
Umsetzung
steht
Frank
ganz
auf
der
Höhe
seiner
Zeit.
Beides
hat
in
seinen
Figurenbildern
eine
ureigene
Ausprägung
gefunden.
Sie
machen
deutlich,
wie
es
Frank
gelingt,
eine
traditionsreiche
Gattung
mit
neuem
Leben
und
eigenständiger
malerischer
Energie
zu
beleben.
Dabei
bereichert
er
aktuelle
Kunstbestrebungen
um
originäre
Akzente
durch
den
ganzheitlichen
Anspruch
seiner
Malerei
der
sowohl
Pathos
im
Sinne
des
griechischen
„Mitleidens“
mit
der
Authentizität
spontaner
Pinselsprache zu verbinden weiß.
Eva-Maria Froitzheim, 1997
Das späte Werk
Ein
Leben
lang
lebte
Franz
Frank
in
und
mit
den
Erscheinungen,
konnte
ganz
und
gar
Auge
sein
und
die
Fülle
der
Natur
fasziniert
genießen.
Das
mitzuteilen
aber
wäre
ihm
kein
malerisches
Programm,
und
insofern
bleibt
er
außerhalb
der
Welt
der
Impressionisten.
Niemals
gleitet
seine
Malerei
in
die
Gefälligkeit
ab,
in
das
schöne
oder
pittoreske
Motiv,
immer
haftet
ihr
etwas
raues
an,
wie
bei
einer
tragischen
Geschichte,
in
der
das
schöne
durch
das
Leiden
teuer
erkauft
werden
muss – und nur dadurch wirklich zum Erlebnis wird.
Bernd Küster, 1997
Später Triumph der Farbe
Gemalt
hat
er,
was
er
gesehen
hat
-
und
zwar
wie
er
es
gesehen
hat.
Und
das
wurde
ihm
schließlich
zum
Verhängnis.
Der
1897
in
Kirchheim/Teck
geborene
Franz
Frank
zählt
zu
den
Malern
der
»verschollenen
Generation«.
Den
Nationalsozialisten
war
Franks
Schaffen
ein
Dorn
im
Auge,
so
dass
sie
ihm
schon
recht
bald
nach
1933
nicht
nur
seine
Tätigkeit
als
Dozent
untersagten,
sondern
auch
das
öffentliche
Ausstellen
seiner
Bilder.
Dennoch
hielt
der
Maler
unbeirrt
an seinem Stil fest….
…Im
beeindruckenden
Bildnis
»Vorstadtkinder«,
das
Ende
der
20er
Jahre
entstanden
ist,
klingt
zart
an,
was
in
vielen
Werken
Franks
zu
finden
ist:
Denn
es
sind
weniger
die
Bildnisse
der
drei
Mädchen,
sondern
der
verdeckte
psychologische
Zug,
der
das
Ölgemälde
zu
einem
Hingucker
macht.
Die
Mädchen
blicken
den
Betrachter
still
und
ernst
an.
Dem
rechten
Kind
ist
beim
Spielen
der
Träger
des
Kleides
von
der
Schulter
gerutscht,
in
ihren
Händen
hält
sie
einen
Blumenkranz.
Einfach,
bescheiden
muten
die
Kinder
an,
doch
Frank
sieht
die
Zerrissenheit
der
Kinderseelen
und
malt
sie
in
einer
Art,
die
auch
heute
noch
unter
die
Haut
geht:
Mit
flatterigen
Strichen,
aber
durchaus
zupackendem
Duktus
beschreibt
er
die
drei
Kinder,
in
deren
Augen
sich
Traurigkeit und Angst spiegelt.
Auch
in
seinen
Blumenstillleben
klingt
eine
Wehmut
an,
die
über
den
dynamischen
Duktus,
der
an
Lovis
Corinth
oder
Ludwig
Meidner
erinnert,
hinausweist.
Sein
um
1930
entstandener
»Blumenstrauß
auf
karierter
Decke«
zeigt
Blüten
und
Blätter
in
praller
und
frischer
Lebendigkeit
-
und
doch
liegt
im
oberen
Drittel
mit
einer
düsteren
Zone
eine
seltsame
Schwere
über
der
fröhlichen
Farbigkeit.
Wie
eine
Vorahnung
auf
schwere
Zeiten,
in
der
Frank
als
verfemt
gilt
und
nicht
mehr arbeiten kann, muten solche Gemälde an.
Bettina Kneller, 2006
Werk von Wahrhaftigkeit und farblicher Delikatesse
Franks
Maltechnik
ist
eine
Augenfreude,
salopp
ein
"Gemansche",
ein
Relief
aus
tonig
gebrochenen
Farben
mit
eigenem
Konstrukt,
sich
vom
Original
bewusst
lösend,
nicht
abbildend
im
fotografischen
Sinne.
Das
Schöne
mied
er
wie
die
Pest.
Sein
Stil
war
unorthodox,
fernab
artistischer
Effekte
und
eleganter
Linien.
Franks
Werke
sind
grob,
kantig,
schroff.
Ihm
ging
es
um
die
Wahrhaftigkeit.
Dabei
war
ihm
kein
Motiv
zu
gering
gewesen.
Landschaften,
Porträts
und
Stillleben
sind
Beleg
für
ein
malerisches
Werk,
das
spröde,
dabei
aber
doch
von
großer farblicher Delikatesse ist.
Gerd Römer, 2007